Vorboten muskulärer Verletzungen

Ob Profi- oder Amateursportler – Probleme oder Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Gelenken kommen in beiden Sportlergruppen vor. Ein verdrehtes Kniegelenk, ein weggeknicktes Sprung- oder ein verletztes Handgelenk nach einem Sturz sind typische Verletzungen, die nach einem Sportereignis in der Notfallambulanz behandelt werden. Doch es gibt auch Verletzungen, die nicht akut auftreten. Sie kündigen sich vielmehr schon vorher an.

Beide Formen verdienen medizinische Beachtung. Ein erstes Indiz und damit ein Vorbote für eine Verletzung kann ein Ziehen im Muskel oder am Übergang zur Sehne sein. Wichtig: bei anhaltenden Symptomen nicht einfach weitersporteln. Das Warnzeichen ist ernst zu nehmen! Hintergrund kann oft vernarbtes Gewebe sein.
Wenn dessen Elastizität überschritten wird, entstehen kleinere oder größere Schäden. Abhängig vom Grad der Krafteinwirkung und des individuellen Heilungspotenziales des Betroffenen sind diese als reparabel oder irreparabel einzustufen.
Das Bemerkenswerte: Viele der kleinen Muskel- und Sehnenschäden bemerkt der Betroffene gar nicht, weil der Körper sie „bewältigt“, ohne dass dies mit einer Heilung gleichzusetzen wäre. Es bilden sich vielmehr Narben und diese lassen minderwertiges Gewebe zurück, welches schneller erneut geschädigt werden kann.
Der Grund: die Elastizität von Narbengewebe ist geringer als von Muskeln oder Sehnen. Verletzungen sollten daher – sofern möglich – frühzeitig behandelt werden.

WEEKEND WARRIOR: AUFGEPASST!

Spezialfall Muskelriss: Eine größere Muskelruptur kann nie allein zufriedenstellend heilen. Hierbei ziehen sich die beiden Muskelenden auseinander und müssen zeitnah chirurgisch vernäht werden. Ein nicht Operieren führt zu erheblichem Funktionsverlust der Muskeln oder auch von Muskelgruppen.
Für alle Sportarten und unabhängig, ob es bereits Vorboten gibt, gilt jedoch:
mithilfe einer guten Vorbereitung – mittels ausreichenden Aufwärmens und einer gewissen Regelmäßigkeit an Ausübung – kann einer Vielzahl von Verletzungen vorgebeugt beziehungsweise das Verletzungs-Risiko minimiert werden. Daher sollte man als „Weekend Warrior“ (einmal pro Woche Sport, mit hoher Intensität) ab einem gewissen Alter besonders vorsichtig sein.